L’objectif de cette contribution à (Das) diskrete Tatenbuch1 – oltre a fare le congratulazioni al collega e amico Dieter Kattenbusch – est d’offrir au monde (non-)scientifique un bref aperçu d’une théorie linguistique qui vient de connaître un succès inégalé parmi les initiés. Il s’agit de la célèbre Teoría de l’Optimalidad ou bien Optimality Theory, henceforth OT. One of the many advantages of this outstanding framework is its adaptability to all linguistic sub-disciplines, and furthermore to each and every single domain of social life. Y por eso vale también para honrar al muy estimado colega, el celebérrimo profesor de lingüística y filología románicas Dieter Kattenbusch, henceforth DK.

Precum toţi ştiu foarte bine OT face distincţie într-un nivel de fons şi un nivel de suprafaţă, an underlying and a surface level of representation: input and output. Output forms (candidates) are created by the function generator (GEN). As in real life, an evaluation process (EVAL – de la révolution à l’évaluation permanente!) selects the optimal form. Questo processo di valutazione è basato su una certa quantità di costrizioni universali, parmi lesquelles l’on distingue les contraintes de fidélité et les contraintes de marque: les premières se rapportent à la relation entre forme sous-jacente et forme de surface, les dernières concernent les structures s’écartant de celles largement répandues dans le(s langues du) monde. These constraints are ranked in hierarchies that differ cross-linguistically. O candidato ótimo é aquele quém chega mais longe nesse filtro, el que transgredeix el mínim de constrenyiments. I què s’ha de fer llavors per transferir tot això al DK? Da eine fachlich basierte Auswertung in der Welt der Romanistik zu einigem Ärger führen könnte (der Mensch bzw. die KollegIn neigt ja bekanntlich zum Neid ;-), möchte ich mich auf eine DK-interne Evaluation beschränken (s. Tabelle 1).

 Trudel Meisenburg- Portrait


Trudel Meisenburg, Prof. Dr., seit Ende 1999 Professorin für Romanische Sprachwissenschaft an der Universität Osnabrück.
Dieter habe ich, glaube ich, Anfang 1996 kennengelernt – auf einem Okzitanisch-Symposium in Montpellier. Ich vertrat damals (sine spe) seine zukünftige Stelle an der Humboldt-Uni. Als er dann nach Berlin kam, hat er in der ersten Zeit bei mir gewohnt, so hatten wir Gelegenheit zum Austausch und haben viele gemeinsame Interessen entdeckt. Seit ich vornehmlich in Osnabrück bin, sehen wir uns leider nur noch sehr selten; so ist das eben bei uns vielbeschäftigten Menschen.

La forma sota-jasenta es doncas lo DK tot pichonet quand aviá pas que paucs meses 2, und unsere Funktion GEN hat eine Auswahl von höchst relevanten KandidatInnen zutage gefördert. Aber die Constraints sind unerbittlich. Ohne jede Rücksichtnahme wirft Ident(human) alle entzückenden Tiere, so le ouistiti, es decir al tití, otherwise known as ‚Geoffroy’s tufted-eared marmoset‘ (2), den mir persönlich bekannten Spheniscus magellanicus oder pinguino di Magellano di Punta Tombo, provincia di Chubut (8), und sogar das zauberhafte Weidenkätzchen, auch Feles salicis (2), obwohl doch im veritablen Kattenbusche sitzend, aus dem Rennen (‚*!‘ bedeutet das Aus!).

In der nächsten Runde trifft es die Frauen (3) und (7), die wegen des Merkmals [+female sex] bei Ident(male) nicht mithalten können; auch für den Drag King (7) gibt es keine Gnade. Trotz des Merkmals [+male sex] kommen die KandidatInnen (1) und (9) nur eine Runde weiter: Da ihr soziales Geschlecht nicht mit dem biologischen übereinstimmt, stellen sie einen markierten Fall dar und verletzen den entsprechenden Markiertheitsconstraint Sex=Gender.

Ob den kleinen DK eine üppige Haarpracht zierte, wissen wir nicht (die Mütze verbirgt’s); doch Männer, die im reifen Alter noch eine solche aufweisen – wie etwa der geschätzte Kollege WA in (4) –, verletzen mit der Bare Head Projection einen universal gültigen Markiertheitsconstraint, denn: Männerköpfe werden kahl! Ja, so ist das nun einmal! Folglich muss mit (4) auch (5), Namensvetter von DKs (zweit-)liebstem Kind, hier ausscheiden: wenn auch meist mit Perücke abgelichtet, zierten ihn offensichtlich bis ins fortgeschrittene Alter lange Locken.

Bei sprachlichen Formen sorgen Dep-IO und Max-IO für eine möglichst große Identität zwischen Input und Output, indem sie einerseits das Hinzufügen, andererseits das Tilgen von Elementen sanktionieren. In unserem Fall ist es selbstverständlich, dass auf dem Weg vom kleinen DK zu den fertigen Output-Exemplaren zahlreiche Veränderungen eingetreten sind: Mit Elegance naturelle, Sagesse und Esprit sind hier nur einige wenige dieser Charakteristika aufgeführt, die einer Reihe unserer KandidatInnen leider abgehen (‚*‘ kennzeichnet eine – nicht fatale – Constraintverletzung).

Der Charme des kleinen DK ist dagegen ein dauerhaftes Merkmal, das selbstverständlich auch dem Gewinner des Rennens zu eigen ist. Dieser – im Tableau durch das Händchen gekennzeichnet – verletzt mit Dep-IO lediglich die in der Hierarchie am tiefsten stehende Beschränkung und geht somit siegreich aus EVAL hervor: Der optimale Kattenbusch :-)

List of relevant constraints:

  • Bare Head Projection: Male heads become bare.
  • Sagesse: Output forms are wise.
  • Esprit: Output forms have esprit.
  • Elegance naturelle: Output forms are naturally elegant.
  • Sex=Gender: Identical feature values for sex [±male sex, ±female sex] and gender [±male gender, ±female gender].
  • Ident(Male): Identity of the feature [±male sex].
  • Ident(human): Identity of the feature [±human].
  • Dep-IO: No insertion of elements.
  • Max(Charm): No deletion of the charm element.

Tabelle 1: Der optimale
		                          Kattenbusch Tabelle 1: Der optimale Kattenbusch

Anmerkungen

1 Um einer Verwurstung bei Gutten- oder VroniPlag, vergleichbaren Entlarvungen, Titelaberkennungen und anderem Unbill zuvorzukommen, gestehe ich frank und frei, eine ähnliche Idee schon einmal gemeinsam mit Christoph Gabriel und Birgit Lonnemann in Dies ist keine Festschrift (nicht veröffentlicht 2004) zu Ehren unseres Osnabrücker Kollegen Wolfgang Asholt eingesetzt zu haben. Mögen mir die betroffenen Jubilare, die KoautorInnen sowie sämtliche KandidatInnen dieses schamlose Recycling verzeihen. Ich habe mich jedoch ernst- und gewissenhaft um individuelle Anpassung bemüht (und hoffentlich niemandem geschadet ;-).

2 Für die effiziente Unterstützung bei der klammheimlichen Beschaffung einer Auswahl reizendster DK-Babyfotos geht mein großer Dank (in chronologischer Reihenfolge) an Carola Köhler, Doris Kattenbusch, Jutta Eickhoff und Mutter Ruth Kattenbusch: Merci vielmals! Tusen takk!